Achtsamkeit
Achtsamkeit kann als nicht wertendes Wahrnehmen des jetzigen Augenblicks bezeichnet werden.
Achtsamkeit (auch Mindfulness genannt) ist kein abstraktes Konzept, sondern ein Geisteszustand, den wir wie einen Muskel trainieren können. Das Training der Achtsamkeit ist förderlich für Menschen aller Altersgruppen und Bildungsniveaus. Ziel ist das Verständnis und die Schulung des eigenen Geistes (Geist im Sinne von Urheber des Denkens, wie englisch "the mind"). Mit Achtsamkeit wollen wir aufwachen aus einem Leben, das auf Automatik geschaltet war. Es geht darum jeden Moment unseres Lebens mit all seinen Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen bewusst wahrzunehmen. So können wir eine neue Einstellung zu schwierigen Lebensumständen entwickeln. Dies fördert langfristig Konzentration, Wohlbefinden, Gesundheit und Glück. Dabei muss Achtsamkeit nicht erworben werden, sondern ist schon Teil jedes Menschen. Wir können Achtsamkeit auch mit einem Muskel vergleichen, welcher von Geburt an Teil von uns ist, den wir aber nie oder nur wenig trainiert haben. |
Achtsamkeit hat ihre Grundlage in jahrhundertealten buddhistischen Meditationstechniken.
In den 1970er Jahren passte der amerikanische Mikrobiologe Prof. Dr. Jon Kabat- Zinn diese Meditationstechniken am Universitätsspital von Massachusetts für die westliche Welt an. Er entwickelte den MBSR 8-Wochen Kurs, was für Mindfulness-Based Stress Reduction (Stressreduktion durch Achtsamkeit) steht. MBSR ist für alle Menschen geeignet, die aktiv an der Verbesserung ihrer aktuellen Situation arbeiten möchten. Hier können Sie weiterlesen über das Teilnehmerprofil fürs Achtsamkeitsmeditation. Die Forschung erbrachte interessante Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen unserem Körper und unseren geistigen Aktivitäten. So können wir heute Achtsamkeit trainieren und meditieren, ganz frei von religiöser Anhaftung oder esoterischem Beigeschmack. Die MBSR Methode ist wissenschaftlich fundiert und erlaubt auf simple und effektive Art den Geist zu trainieren. |
Die Veränderungen und Verbesserungen, welche Kursteilnehmer erreichen können, sind von deren Motivation und Zeitinvestition abhängig. Je mehr wir die Achtsamkeitsübungen in unsere täglichen Aktivitäten integrieren, desto mehr wird sich auch deren positive Wirkung in unserem Leben entfalten. So ist Achtsamkeit schlussendlich keine Technik, sondern vielmehr eine innere Haltung, die es uns ermöglicht im eigenen Leben präsenter zu sein und dieses bewusster zu leben.
Achtsamkeitstraining besteht aus verschiedenen Übungen zur
- mentalen Präsenz - Selbsterkenntnis - Körperwahrnehmung Wir lernen immer mehr im Hier und Jetzt zu leben. Einige kurze Achtsamkeitsübungen können Sie sich hier anhören. |
Häufige Missverständnisse bezüglich Achtsamkeit (und Mindfulness): |
Achtsamkeit ist keine Religion.
Menschen aller Glaubensrichtungen und Agnostiker können an den Kursen teilnehmen und von Achtsamkeit profitieren. Die Vermittlung ist ganz religions- und ideologiefrei und weltanschaulich unabhängig Achtsamkeit hat nichts mit Esoterik zu tun. Wir benutzen weder Mantras, Gesänge noch Räucherstäbchen. Wir sitzen auf Stühlen. Die Vorteile von Achtsamkeit sind heute wissenschaftlich belegt, weshalb dieses Training immer häufiger im Gesundheitssektor, bei der Burnout- und Stressprävention sowie im Personalwesen eingesetzt wird. Achtsamkeit und der MBSR- Kurs sind keine Gruppentherapie Weder Achtsamkeit noch der MBSR-Kurs dürfen mit Therapiegruppen verwechselt werden und können diese auch nicht ersetzen. Die Teilnehmergruppen sind heterogen und die Menschen nehmen aus ganz verschiedenen Gründen an den Kursen teil. Achtsamkeit ermöglicht also einen universellen Zugang und neuen Umgang mit körperlich und/oder seelisch schwierigen Situationen. Achtsamkeit ist kein Ersatz für eine medizinische oder psychologische Behandlung Bei Achtsamkeit geht es darum die Selbsthilfe zu aktivieren. Achtsamkeit und MBSR können als komplementäre Ansätze zu einer klassischen Behandlung dienen. In keinem Fall darf aber dadurch eine notwendige medizinische und/oder psychotherapeutische Behandlung ersetzt werden. Ich empfehle Ihnen, sich vor dem Besuch eines Kurses oder eines Coachings mit Ihrem Arzt oder Therapeuten abzusprechen. Achtsamkeit bedeutet nicht aufhören zu denken. Unser Ziel ist es nicht unsere Gedanken zu beseitigen oder zu bekämpfen. Wir lernen vielmehr eine neue Art des Umgangs mit ihnen. Achtsamkeit braucht keine spezielle körperliche Kondition Wir üben auf Stühlen und praktizieren keine schwierigen Körperhaltungen. Um Achtsamkeit zu praktizieren ist es nicht nötig mit verschränkten Beinen am Boden zu sitzen. Körperlich eingeschränkte Menschen können gut an einem Achtsamkeitskurs teilnehmen. Achtsamkeit ist kein weiteres Programm, um die Leistung des Gehirns zu verbessern. Wir machen keine klassischen Gedächtnisübungen, kein Sudoku oder andere Gehirn-Fitness-Übungen. Durch Achtsamkeit lernen wir vielmehr unseren eigenen Geist besser kennen und entwickeln mehr Bewusstheit. Die Neurowissenschaften zeigen immer präziser die verschiedenen positiven Veränderungen, die unser Gehirn dank regelmässiger Achtsamkeitspraxis erfährt. Achtsamkeit bedeutet nicht Isolation von der Welt. Ziel ist es nicht andere Bewusstseinszustände zu erreichen oder der Realität zu entfliehen. Wer Achtsamkeit praktiziert, lernt mit seinen Emotionen besser umzugehen und ist ausgeglichener im Umgang mit seinen Mitmenschen. |